Es scheint, als sei der Leuchtturm in Campen eine kleinere Variante des Pariser Eiffelturms. Interessanterweise wurde dieser sogar im selben Jahr 1889 errichtet. Als rotes Dreibein ragt Deutschland höchster Leuchtturm 65 m in den – heute strahend blauen – ostfriesischen Himmel.
Also wieder so ein Superlativ!
Die Wendeltreppe in der weißen Mittelröhre führt mit 308 Stufen zur öffentlich begehbaren Plattform hinauf. Auf dem Weg nach oben lohnt sich ein Blick aus den regelmäßig verteilten Fenstern. Allen Unternehmungslustigen gibt dieser eine Ahnung davon, wie weit man bereits hochgekraxelt ist. Außerdem gibt die Häufigkeit der kleinen Pausen ein Gefühl für die eigene Kondition. So hoffe ich, eines Tages so fit zu sein, dass ich nicht atemlos oben ankommen werde.
Wer während des Aufstiegs die Stufen zählt und sich verzählt, vergisst dies bei diesem Ausblick gleich wieder. Denn bei guter Sicht ist dieser einfach atemberaubend: die Emsmündung, die Krummhörner Küste, die Insel Borkum und gegenüber die Niederlande.
Der Leuchtturm ist auch heute noch voll funktionsfähig und immernoch im Einsatz, trotz satellitengestützter Navigation. Apropos Superlativ: hier ist noch eins: Im Maschinenhaus des Turmes ist der älteste noch funktionsfähige Dieselmotor in Deutschland. Er wurde 1906 gebaut. Im Maschinenraum entsteht im Übrigen ein Seezeichenmuseum, also ein weiteres Ausflugsziel.