Der Seehund in der Nordsee

Der Seehund in der Nordsee

Die Nordsee mit dem Wattenmeer ist ein wichtiger Lebensraum für unterschiedlichste Tierarten. Ob Plankton, Wattwurm, Fisch oder Vogel, alle leben zeitweise oder ganzjährig im Wattenmeer und rund um die ostfriesischen Inseln. So lebt auch der Seehund in der Nordsee. Ein Raubtier, das vor allem in jungen Jahren die Herzen von Groß und Klein höherschlagen lässt. Wer einen Heuler, Seehundwelpe, mit seinen großen, schwarzen Augen und seinem herzzerreißendem Geheul einsam am Strand vorfindet, möchte am liebsten gleich helfen. Dies ist jedoch unter Umständen eher gefährlich, besonders für den Heuler selbst.

Deshalb gilt immer: auf keinen Fall anfassen, stattdessen Abstand halten und den Fundort verlassen. Im Notfall oder bei sichtbaren Verletzungen am besten gleich die Seehundstation telefonisch informieren. Falls es notwendig werden sollte, kümmern sich ausgebildete Wattenjagdaufseher um die gestrandeten Tiere.

Der Seehund

Perfekt angepasst an seinen Lebensraum ist der Seehund bestens für das Leben in der Nordsee gewappnet. Trockengefallene Sandbänke sind der Lieblingsruheplatz des Seehundes. Hier kann man sich prima vom Fischfang ausruhen oder sich die Sonne auf den Pelz brennen lassen. Auch erblicken die Seehundwelpen hier erstmals das Licht der Welt. Es gibt noch viele weitere spannende Fakten über Seehunde:

Schon gewusst, dass…

  • Seehunde bis zu 30 Minuten tauchen können und dabei Tiefen von bis zu 200m erreichen?
  • die Augen der Seehunde keinen Lidschlussreflex haben und deshalb an Land besonders viel Augenflüssigkeit produzieren und somit die charakteristischen Augenringe entstehen?
  • die Schnurrbarthaare dem Seehund helfen sich zu orientieren, sowie kleinste Wasserströmungen und Erschütterungen zu registrieren und somit selbst ein blinder Seehund fischfangfähig bleibt?
  • die vorderen Flossen des Seehundes scharfe Krallen zum Zerkleinern, Festhalten und Fortbewegen haben?
  • der Seehund sich im Wasser nur mit seinen hinteren Flossen antreibt und dabei Spitzengeschwindigkeit von bis zu 35 km/h erreicht?
  • ein Seehundjunges, anders als andere Robbenarten, sein weiches, wasserdurchlässiges Embryonalfell bereits im Mutterleib abstößt und mit glattem Fell erwachsener Seehunde zur Welt kommt?
  • Seehunde gerne mal mit der Kegelrobbe verwechselt werden, da beide Arten teilweise zusammenliegen und aus der Entfernung eine ähnliche Gestalt haben?

Die Seehundstation in Norddeich

Aufbauend auf der Idee zweier Norder Jäger ist die Seehundstation bereits 1971 entstanden. Seitdem wächst die Station stetig, sowohl in der Größe als auch in ihrem Aufgabenbereich. Die anfängliche Idee war es verwaiste Seehunde aufzuziehen, ihren Lebensraum zu erforschen und den rückläufigen Bestand zu schützen. Heute ist die Aufzuchtstation, zu gleich auch Informationszentrum und Nationalpark-Haus. Hier werden Besucher neben dem Thema „Seehund in der Nordsee“ auch über viele weitere Themen rund um den Nationalpark Wattenmeer informiert, es gibt umfangreiche Ausstellungen und Veranstaltungen. Nutzen Sie die Gelegenheit während Ihres Aufenthaltes im Hotel Fährhaus oder im Hotel Regina Maris der Seehundstation einen Besuch zu machen. Erleben Sie hautnah, wie „Jan“, „Frodo“, „Max“, „Flocke“ und wie sie alle heißen, fit für ein Leben in der Nordsee gemacht werden.